Die Äpfel in den Obstkisten – kleine Boten aus dem letzten Sommer


Wir haben in unserem Treppenhaus noch einige Kisten mit Lageräpfeln stehen. Die hat mein Opa im Herbst sorgsam gepflückt und wurden von uns den ganzen Herbst und Winter hindurch schon fleißig verzehrt. Ob in der Brotbüchse für unterwegs oder im Rohkostsalat mit Möhre (der hat bei uns in der Familie schon fast Tradition, wenn die Apfelkisten voll sind).

Einige Äpfel liegen also noch dort in den Obstkisten, sind kleine Boten, die an die warmen Spätsommertage erinnern, wo sie noch an den Bäumen hingen. Man merkt es ihrer schrumpeligen Haut und dem kleiner werdenden Vorrat an, dass der Sommer lange her und der Frühling nicht mehr weit ist.

Doch wir haben gerade erst Anfang Januar und draußen rieseln immer wieder kleine Schneeflocken vom Himmel. Oh, wenn ich so daran denke, dann bekomme ich Sehnsucht nach dem Sommer. Oder ist es eher Vorfreude auf den Frühling, wenn es im Garten endlich wieder anfängt zu Grünen? Dann beginnt es nämlich wieder, das Buddeln, Gießen, Hegen, Pflegen und das Warten auf die Ernte. Es ist so schön, dem wachsenden Obst und Gemüse im Garten zuzusehen. Und es dann aus dem eigenen Garten zu ernten ist so großartig, natürlich und irgendwie erdend.

Ich muss zugeben, dass der Apfel nicht unbedingt zu meinem Lieblingsobst zählt. Manchmal sind sie mir viel zu süß oder sauer oder mehlig. Aber die Äpfel aus unserem Garten sind einfach lecker. Äpfel sind ein richtiges „super Food“ und das aus unseren heimischen Gärten! Es heißt schließlich nicht umsonst „one apple a day, keeps the doctor away“. Er enthählt viele Vitamine, beugt gegen Krankheiten vor und ist sogar gut für unsere Zähne und unsere Verdauung. Da die meisten Vitamine aber direkt unter der Schale sitzen, ist es besser, den Apfel gleich mit ihr zu essen.

Da sieht man wieder einmal, dass man nicht immer irgendwelches gehyptes Obst vom anderen Ende der Erde kaufen muss, um sich gesund und gleichzeitig lecker zu ernähren. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit, unseren CO2-Fußabdruck und um unserer Heimat Erde etwas Gutes zu tun, sollten wir mal hinterfragen, inwiefern ein Apfel aus Neuseeland, der einiges an Flug- oder Seemeilen hinter sich hat, wirklich in unserem Einkaufskorb landen muss. Wir haben so viel tolles regionales Obst, das super gute Nährstoffe in sich trägt. Das bedeutet nicht, dass man sich nicht auch mal eine Mango oder Ananas gönnen kann. Es geht vielmehr darum, sich darüber im Klaren zu sein und achtsamer zu konsumieren.

Deshalb haben gerade diese Äpfel in den Stiegen so einen besonderen Wert. Etwas aus dem eigenen Garten oder vom Bauern aus der Region mit gutem Gewissen zu verarbeiten, macht umso mehr Freude. Egal, ob Apfelkuchen in den verschiedensten Variationen, Apfelsaft aus dem Fallobst oder Kompott eingeweckt in Gläsern. Von Letzterem haben wir so viele Kellerregale voll, dass ich mich frage, wie viel Crumble und Milchreistöpfe wir damit wohl noch zubereiten werden.

Was also machen, mit den schrumpeligen Äpfeln in den Stiegen? Zum einfach mal rein beißen, sind sie leider nicht mehr knackig genug. Aber für selbst gemachte, super knusprige Apfelchips oder als Topping für meinen Porridge, sind sie perfekt.

Apfelchips

Erst wollte ich mich nie so richtige an selbstgemachte Apfelchips ran wagen. Aber dann hab ich es doch probiert und dabei raus gekommen, sind die leckersten und knusprigsten Apfelchips. Die kleinen Dinger schmecken so gut, dass ich sie gleich nach dem Abkühlen im Glas verschließen musste, sonst wäre die ganze Ladung sofort von der Familie weggeknuspert worden.

Wieder etwas, das ich ohne großen Aufwand selber machen kann. Außerdem spare ich damit den Plastikverpackungsmüll bei gekauften Chips und regional und bio ist es alle mal =)

Ihr braucht dafür:
8 Äpfel (2 Äpfel passen in etwa auf ein Blech)

1 Messer, einen Kernausstecher, Bleche mit Backpapier

 

Und so wird’s gemacht:

Den Backofen auf 70 C° vorheizen.
Als erstes die Äpfel waschen und dann das Kerngehäuse entfernen.
Die Äpfel nun in 3 bis 5 mm dicke Scheiben schneiden.
Dann die Scheiben nebeneinander auf die mit Backpapier ausgelegten Bleche legen.
Wenn ein Blech voll ist, gleich ab damit in den Backofen, damit die Äpfel nicht zu braun werden.
Wichtig ist, dass die Tür vom Backofen während des Backens einen Spalt offen bleibt, damit die Feuchtigkeit abziehen kann und die Chips später schön knusprig werden.
Versucht den Ofen möglichst voll zu bekommen (damit wir in diesem störenden Punkt wenigstens ein bisschen energieeffizient sind).
Wenn alle Bleche im Ofen sind, heißt es warten und zwar recht lange.
3 Stunden müssen die Chips nun bei 70 C° im Ofen verweilen.
Da bleibt genug Zeit für ein Buch oder eine Zeitschrift, oder doch lieber Aufräumen?
Nun ja, wenn dann endlich die Zeit vorbei ist, kommen die Bleche aus dem Ofen.
Jetzt müssen die Chips noch abkühlen, denn erst so bekommen sie ihren Chrunch.
Wenn sie richtig abgekühlt sind, ist es wichtig, die Apfelchips luftdicht zu verpacken, damit sie auch weiterhin so knusprig bleiben. Es sei denn, ihr habt sie schon alle aufgegessen.

Mein Porridge mit Apfel

Also beim Porridge und mir, ist das so eine Sache. Ich hab immer wieder ein Lieblingsrezept oder eher ein paar Lieblingszutaten, die in meinen Porridge rein kommen. Und gerade sind das unter anderem unsere Lageräpfel.

Ihr braucht dafür:
eine Tasse Haferflocken
eine halbe Tasse warmes Wasser
eine Tasse Pflanzendrink
eine große Medjool-Dattel
einen großen Löffel Ahorn Sirup
einen großen Löffel Nussmus
ein paar Nüsse
einen Apfel, in Stückchen geschnitten
Und so wird’s gemacht:

Die Haferflocken mit dem Wasser in einen kleinen Topf geben und eine Weile einweichen lassen. Dann den Pflanzendrink dazu geben und aufkochen lassen.
In der Zwischenzeit die Dattel klein schneiden und mit dazu geben.
Das ganze nun kurz köcheln lassen und dann ab in ein Schälchen.
Den Nussmus oben drauf.
Wenn es bei mir schnell gehen muss, kommen die anderen Zutaten auch einfach noch mit dazu.
Hab ich aber mehr Zeit, karamellisiere ich die Apfelstückchen in dem Ahornsirup in einer Pfanne zusammen mit den Nüssen noch leicht, bevor ich das ganze dann auf den Porridge gebe.
So ein Porridge ist genau das richtige für einen kalten, nassen Morgen.

 

Vielleicht ist ja auch für euch was dabei und ihr probiert die Apfelchips gleich am Wochenende mal [es müssen auch nicht zwingend die Äpfel aus dem eigenen Garten sein=)]


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