Ich bin eine Ballerina. Weltklasse im Pirouetten-Drehen. Jahrelanges Training hat den Bewegungsablauf perfektioniert. Drehung um Drehung um Drehung nehme ich mühelos. Trotzdem stehe ich auf keiner großen Bühne, sondern tanze nur in meinem Kopf. Hier kreise ich ständig um mich selbst. Mache es so lange bis mir schlecht wird. Kann selbst dann nicht damit aufhören.
Bin ich schön genug? – Drehung – Ich fühle mich nicht attraktiv! – Drehung – Bin ich dem Job gewachsen? – Drehung – Ich trau es mir selbst nicht zu! – Drehung – Bin ich meinen Kindern die Mutter, die sie brauchen? – Drehung – Ich war heute schon wieder ungerecht zu ihnen. – Drehung – Bin ich meinem Mann eine gute Ehefrau? – Drehung – Ich habe ihn schon wieder kritisiert. – Drehung – Bin ich die Freundin, die ich sein sollte? – Drehung – Ich habe mich ewig nicht bei ihr gemeldet. – Drehung – Bin ich eine gute Christin? – Drehung – Habe mich heute doch gar nicht für Gott interessiert. – Drehung…
Ich bin ein riesiger Fan von Selbstreflexion. Bewundere Menschen, die ihr Handeln immer wieder hinterfragen und daraus lernen und etwas verändern. Doch bleibe ich fast immer an der Kritik an mir selbst hängen. Gefangen in meinen selbstanklagenden, selbstzweifelnden Gedanken. Fühle mich einfach nur schlecht, nicht liebenswürdig, dem Leben und seinen Herausforderungen nicht gewachsen.
Je schneller und länger ich mich drehe, desto weniger kann ich etwas um mich herum wahrnehmen. Kann IHN nicht sehen. Kann nicht sehen wie ER mich ansieht; mich anlächelt; mir seine Hand hinstreckt, an der ich mich festhalten kann. Der ständige Blick auf mich selbst macht mich krank.
Und dann las ich etwas darüber, wie wichtig es ist auf IHN zu schauen, auf seine Liebe, auf das was er mir täglich schenkt. Irgendwie hat sich dieser Impuls in meine drehenden Gedanken geschlichen. Und schon wurden meine Drehungen langsamer.Ich habe Zeit mit IHM verbracht, in seinem Wort gelesen und über IHN gestaunt. Und auf einmal wurde aus meinem einsamen Tanz ein Paartanz. Er übernahm Schritt für Schritt die Choreographie – und die ist viel schöner als meine langweiligen Drehungen – das kann ich euch versprechen!
„Tanz für Jesus und leb!“
Wow, das sind genau die Gedanken meiner letzten Tage. Schön das so bestätigend lesen zu dürfen!
Danke dafür.
Danke für Deine große Ermutigung, liebe Manu! Dein Beitrag hat mich sehr berührt und wird es sicherlich auch bei anderen Lesern, denke ich!