Wenn der Weg, den man eigentlich gehen wollte, versperrt ist, eröffnen sich einem zwei Möglichkeiten. Entweder tritt man gefrustet gegen einen Stein und setzt sich schmollend auf den matschigen Boden, oder man schaut sich um, entdeckt künstlerisch geformte Zweige und nimmt, mit neuem Dekomaterial ausgerüstet, einfach einen anderen Weg.
Ich setze mich leider häufiger in den Matsch, doch freue ich mich, dass meine Geschwister für dieses Weihnachtsfest die zweite Variante gewählt haben. Statt lange traurig darüber zu sein, dass wir nicht alle gemeinsam für viele Tage Weihnachten zelebrieren können, haben sie uns für ein paar Stunden auf einen selfmade Weihnachtsmarkt entführt.
Da dieser Weihnachtsmarkt im Glashaus (das riesige Gartenhaus meiner Eltern) so gemütlich und auch mit Abstand durchgeführt werden kann, will ich euch gedanklich und bildlich ein paar gebrannte Erdnüsse anbieten.
Mit dem Betreten des Glashauses begab ich mich in einen Raum der Zuneigung. Und da Zuneigung ja bekanntlich durch den Magen geht, gab es viel Leckeres zu naschen. Auf den mit Kerzen und Tannengrün dekorierten Tischen stand eine große Schüssel mit Zucker und Zimt umhüllter Erdnüsse. Hatte man sich davon ein paar in eine der bereitliegenden Papiertüten gefüllt, lockten einen Früchte, die sich in einen schokoladigen Mantel geworfen hatten. Beides war bereits am Vortag von meinen Geschwistern mühevoll vorbereitet. Doch hier endete die Schlemmerei noch nicht. Auf der anderen Seite der Tafel dampfte es verheißungsvoll von einer Platte. – Meine jüngste Schwester verteilte frisch zubereitete Crêpes an jeden, der sehnsuchtsvoll zu ihr schaute.
Was ich an dieser Aktion so liebte, war die Ungezwungenheit. Draußen – nagut, fast draußen – mussten die Kinder nicht ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her rutschen, sondern konnten auf dem kleinen Spielplatz der Großeltern herumtoben, während ihre Eltern ihre Bäuche mit Süßem füllten und quatschten. Durch die Kälte, die einen umgab, wusste man die Wärme der Crêpes und der Getränke aus den Thermosflaschen auf besondere Weise zu schätzen. Und durch Corona war das Zusammensein eh nicht selbstverständlich…
Falls ihr auch mal einen anderen Haushalt zu einem kleinen Draußen-Fest einladen wollt, habe ich euch aufgelistet, was euer Beisammensein noch schöner machen kann. Vielleicht inspiriert euch die Kreativität meiner Geschwister ja zu einem besonderen Moment der Freude…
Für euer perfektes (Weihnachts-)markterlebnis braucht ihr:
- Gartentisch/Biertisch
- Kerzen in Gläsern
- Servietten, Papiertüten
- Zweige zur Dekoration
- warme Getränke
- Tassen
- Knabbereien wie gesalzene Erdnüsse/Schokofrüchte/Crêpes/Waffeln
- ggfs. kleine Box zum Abspielen von Musik
- ggfs. eine Feuerschale
Und ich rufe gleich mal meinen Bruder an und frage ihn, ob er mir noch ein paar dieser leckeren Erdnüsse zuschicken kann… 🙂
Oh, das klingt wirklich toll! Was für eine schöne Idee!