Wir sammeln Sonnenstrahlen und Herbstschätze


Nächster Halt: Finsterwalde. Meine Schwester kam mit den Kindern spontan für ein paar Tage zu Besuch. Ich holte sie vom Bahnhof ab und ihr Sohn (4 Jahre alt) erzählte mir sofort begeistert von der Reise. Manuela wohnt mit ihrer Familie jetzt nicht mehr so weit von uns entfernt. Nur eine halbe Stunde Zugfahrt und schon sind sie da. Wirklich schön, denn jetzt können wir uns vielleicht öfter sehen.

So hatte ich Manuelas Kinder wieder um mich herum und merkte, wie ich mehr und mehr begann, die Welt durch ihre Augen wahr zu nehmen. Ich bin dem Boden viel näher, wenn ich mit ihnen spiele und mich zu ihnen in den Sand setzte. Ich beobachte die Dinge aus ihrer Perspektive. Plötzlich wird die kleine Mütze der Eichel zum neuen Sandspielzeug, ein kleiner Spielplatz zum Erlebnispark, die gefunden Feder zu einem kostbaren Gut und die bunten Blätter zu den schönsten Blumensträußen im Herbst.

Es ist für mich als Tante schon manchmal herausfordernd, die Kleinen die ganze Zeit bei Laune zu halten, aber ich merke, wie viel mehr ich plötzlich ganz im hier und jetzt bin und nicht mit meinen Gedanken bei irgendwelchen Projekten.

Perfekter konnte das Wetter an den gemeinsamen Tagen nicht sein. Die Sonnenstrahlen brachten die bunten Blätter so richtig zum Leuchten und wärmten herrlich, sodass wir eigentlich fast den ganzen Tag mit den Kindern draußen waren. Perfektes Wetter für Ausflüge in die Stadt und Umgebung. Auch nahmen sich unsere Eltern mal ein bisschen raus aus der Arbeit und genossen die warmen Herbsttage mit ihren Enkeln.

Als erstes zog es uns in den Tierpark in Finsterwalde. Die Kinder waren bei bester Laune und so wurden die Tiere mit Begeisterung wahrgenommen und nachgeahmt. Es gab auch wirklich jede Menge zu entdecken. Die Affen führten eine regelrechte Akrobatik-Show für uns auf, die großen Papageien kommunizierten mit den Kindern und die Schafe blökten mit ihnen um die Wette. Es war ein schöner Spaziergang durch den kleinen Park, der mit den vielen bunten Bäumen ein wunderbar herbstliches Bild hervorbrachte. Auf dem Spielplatz konnten sie sich dann noch ein bisschen austoben und selber zu kleinen Kletteräffchen werden.

Und dann ging es noch zu unserer „Ostsee“. Eigentlich ist es eine geflutete Kohlengrube, das Besucherbergwerk F60. Was ich von solchen Tagebaugebieten eigentlich halte, sei jetzt mal nach hinten gestellt. Nun ist es aber eine wirklich interessante Landschaft geworden. Diese Weiten, der viele Sand und das Wasser erinnern uns einfach an unsere geliebte Ostsee, die wir nur im Sommer mal besuchen. Deswegen heißt es bei uns des Öfteren: Habt ihr Lust an unser „Meer“ zu fahren? Die Kleinen konnten es gar nicht abwarten, Schuhe und Socken auszuziehen und den Sand zwischen den Zehen zu spüren.

Endlich wieder zu Hause angekommen, die Kinder schon etwas müde und dennoch noch voller Energie. In der Jackentasche die Feder und ein paar bunte Blätter aus dem Tierpark, auf dem Autorücksitz der Wildblumenstrauß vom Spaziergang zu unserer „Ostsee“ und in der Hosentasche die Eicheln vom Spielplatz. Wenn man mit den Kindern unterwegs ist, kommt man eigentlich nie mit leeren Händen zurück. Mir ging es als Kind genauso. Alles Schöne aus der Natur wollte ich am liebsten mitnehmen. So kam es oft vor, dass meine Taschen viel zu voll waren mit großen Steinen, leeren Schneckenhäusern, Federn, wilden Blumen, Blättern und Sand, oft zum Leid meiner Geschwister, die auf mich warten und meine „Schätze“ mit nach Hause tragen mussten.

Eine kleine spontane Bastelidee sollte noch her, um die Fundstücke festzuhalten. Wir entschieden uns für einen einfachen Rahmen, gefüllt mit den verschiedensten Materialien, bunt und gemixt. Wahrscheinlich hatten wir bei der ganzen Sache mehr Spaß, als die Kinder. Aber irgendwie waren wir am Ende doch sehr überrascht, wie wunderschön unsere kleines, einfaches Naturbild gelungen war.

Einen Herbstbilderrahmen gestalten

Für unsere Bastelidee braucht ihr gar nicht viel:
- 4 Stöckchen für den Rahmen (je zwei mit der gleichen Länge)
- Schnur, Schere, 
- alles, was ihr bei euren Naturexpeditionen so finden konntet

Und so wird’s gemacht

Mit den vier Stöcken einen Rahmen legen und an den Kreuzstellen mit etwas Schnur zusammenbinden.
Dann die restliche Schnur um den Rahmen wickeln, sodass ein Quernetz entsteht.
(Es muss nicht super stramm sein, einfach so, dass man die Materialien dazwischen stecken kann.)
Nun können die Kinder den Rahmen füllen. Die Blätter, Blumen und Zweige werden einfach in das Netz gesteckt und die Stiele etwas durch gefädelt, sodass nichts verrutscht.
Zum Schluss ein bisschen gerade rücken und schon ist euer Naturkunstwerk fertig.

Besonders gegen das Licht gehalten, ist es wunderschön. Daher hat unseres später einen Platz am Fenster bekommen.

Viel Freude beim Sammeln und kreativ werden.


2 Kommentare

  1. Richtig schön herbstlicher Text und vor allem echt tolle Bastelidee, die sich sehen lassen kann!

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