Welches Kind hat nicht schon einmal beim Verspeisen einer Kichererbse gefragt, warum diese kleinen gelblichen Dinger eigentlich so heißen? Weil man beim Essen kichern muss? Weil sie beim Kochen lustige Geräusche machen? Oder vielleicht, weil sie einfach glücklich machen?
Für uns als Erwachsene ist es halt einfach so. Dinge haben ihren Namen irgendwie und irgendwann bekommen, da wird meist nicht mehr lange nachgefragt und nachgeforscht. Schade eigentlich. Deshalb hab ich es nochmal gemacht. Nun, der Name Kichererbse stammt vom lateinischen Wort „cicer“, was einfach so viel wie Erbse heißt. Im Althebräischen wurde sie mit „kikar“ bezeichnet. Aus diesen Wörtern entwickelte sich dann im Laufe der Zeit das Wort „Kicher“. Und da sie ein wenig nach einer gelblichen Erbse aussehen, hat man „Kichererbse“ daraus gemacht. Die Erklärung, dass man dann kichern muss und diese Erbsen glücklichen machen, finde ich aber auch einfach super. Warum auch nicht? In den Kircherbsen stecken zumindest jede Menge gute Nährstoffe, wie Magnesium, Eisen, Zink und einige Vitamine. Außerdem sind sie fettarm, dafür aber reich an Eiweiß und Ballaststoffen. Vor allem für Vegetarier sind Kichererbsen eine wichtige Eiweißquelle und gehören einfach mit in den Speiseplan. Die kleinen Hülsenfrüchte erfreuen sich immer mehr der Beliebtheit durch Falafel, Humus und Co., denn da sind die leicht nussig schmeckenden Kichererbsen nicht wegzudenken. Sie sind super vielseitig einzusetzen, ob als Beilage im Salat und Curry oder als Snack geröstet für zwischendurch und machen beim Essen dann doch auch irgendwie glücklich. Uns auf jeden Fall.
Gestern waren wir gemeinsam auf einem kleinen Street Food Festival in Dresden. Wir haben uns durch die Stände geschlemmt, wenn gleich auch leider die vegetarischen Gerichte nicht so zahlreich waren. Es war herrlich. Empanadas, gefüllte indische Taschen, Dragonballs, Baumstammkuchen, usw. … Aber etwas hat gefehlt, etwas, das wir lieben: Falafel. Die könnten wir einfach immer und überall essen. Ob heiß oder kalt. In der Teigtasche oder zu Reis.
Wenn es dabei ganz schnell gehen muss, rühren wir uns dafür sogar auch mal eine Fertigpackung an. Selbstgemacht schmecken sie aber einfach am besten. Also gab es heute bei uns Falafel in der Pitatasche mit Kräuter Joghurt Dip und Erdnusssoße. Das alles ließ sich am Morgen nach dem Frühstück ganz einfach vorbereiten. Dann sind wir eine Runde über den Trödelmarkt geschlendert und haben danach die Falafel und Pitabrote im Ofen gebacken und schon konnten sie genossen werden.
Das Pitabrot
Meist haben wir uns die Falafelbällchen in gekaufte Pitabrote gepackt und uns dabei gefragt, wie man diese denn so wunderbar hohl bekommt, sodass dann auch genug Füllung rein passt. Nun, eigentlich ist das gar nicht so schwer. Zumindest hat es bei uns sofort geklappt. Das „Geheimnis“ steckt darin, dass die Hefeteigfladen für etwa 5 Minuten in den sehr heißen Ofen kommen. Am Anfang tut sich erst noch nichts und dann mit einem Mal pusten sie sich plötzlich auf. Ganz frisch aus dem Ofen sind die Pitataschen natürlich am besten, aber auch am nächsten Tag kann man sie ganz einfach auf dem Toaster nochmal erwärmen oder kalt unterwegs genießen. Ich konnte gar nicht schnell genug Fotos machen, da waren auch schon alle Teigtaschen verputzt =)
Für 8 Pitataschen braucht ihr:
- 500g Mehl (Vollkorn oder weißes)
- 1 Würfel frische Hefe
- ½ TL Salz
- lauwarmes Wasser
Und so wird’s gemacht:
- den Hefewürfel zerbröseln und in lauwarem Wasser auflösen
- dann das Mehl, Salz und die angerührte Hefe mit etwas Wasser vermischen und beginnen zu kneten
- so viel Wasser hinzugeben, dass ein guter Teig entsteht
- diesen Teig abgedeckt an einem warmen Ort etwa eine Stunde ruhen lassen
- den Backofen auf 250 °C oder mehr vorheizen
- dann acht gleichgroße Teigbällchen formen und diese nochmal kurz (etwa 10 Minuten) ruhen lassen und dann zu runden Fladen (ca. 0,5cm dick) ausrollen
- die Fladen nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im Ofen für 5 Minuten backen, bis sie sich aufpusten und ganz leicht braun werden
- schon sind sie fertig und können aufgeschnitten und gefüllt werden
Die Falafelbällchen
Falafel sind eigentlich frittierte Bällchen aus Kichererbsen mit arabischen Gewürzen. Frittiert schmecken sie auch echt gut. Klar, Fett ist halt nun mal ein Geschmacksträger. Aber irgendwie fühle ich mich nach frittiertem Essen immer viel zu voll. Deshalb lieben wir auch die Variante ohne Fett, ganz einfach im Ofen gebacken. Schmeckt genauso gut und ist außerdem viel besser für unsere Gesundheit. Die Falafelbällchen sind schnell gemacht und lassen sich auch super variieren, ob mit verschiedensten Gewürzen, Süßkartoffel, getrockneten Tomaten oder Fetakäse im Teig. So wird es nie langweilig. Am besten macht man gleich eine größere Menge, so hat man für die Woche und zum Mitnehmen gleich welche auf Vorrat oder friert sie einfach ein. Bei uns ist die große Menge dann doch schneller weg gewesen, als gedacht. Nun, dann muss ich halt nochmal welche machen =)
Ein wichtiges Gewürz für den typischen Falafelgeschmack ist Cumin (Kreuzkümmel). Als ich es zum ersten Mal damals in meiner Berufsschulzeit in Berlin auf einem Markt kaufte und am nächsten Tag in der Schule saß, wunderten wir uns über einen merkwürdigen Geruch im Raum, bis wir feststellten, dass dieser von dem Cumin aus meinem Rucksack stammt. Ja, es riecht vielleicht nicht so gut, aber gibt euren Bällchen und vielen anderen Gerichten einen super Geschmack.
Ihr braucht für etwa 25 Falafel:
- 2 Dosen Kichererbsen
- 1 Bündel gehackte Petersilie
- 2 Zehen Knoblauch
- 1TL Cumin
- 1TL Paprikapulver
- Salz und Pfeffer
Und so wird’s gemacht:
- die Kichererbsen aus der Dose abgießen und dann alle Zutaten in die Küchenmaschine geben (wer keine hat, es tut auch ein Stabmixer)
- alles zu einer Masse zerkleinern, die nicht zu fein ist
- dann daraus gleich große Bällchen formen (helfende Hände schaffen hier ein schnelles Ende)
- die Bällchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzten und im vorgeheizten Backofen etwa 30 Minuten backen, bis sie leicht braun und schön knusprig werden
- wer mag, kann natürlich die Falafel auch in Öl frittieren oder einfach in der Pfanne und etwas Öl ausbacken
Dann geht es ans Befüllen der Taschen. Hierfür nehmen wir das, was gerade da ist, ob Gurke, Tomate, Paprika, Avocado, Pflück- oder Krautsalat. Ganz nach eurem Belieben. Und damit es nicht zu trocken wird, gibt es dann noch die Dressings. Wir mixen uns am liebsten ein schnelles Joghurtdressing mit Kräutern aus dem Garten und ein Erdnussdressing, weil wir Erdnüsse einfach super finden und Falafel mit Erdnusssoße einfach ein Traum ist.
Für das Joghurtdressing 250g Naturjoghurt, gehackte Kräuter, wie Petersilie, Schnittlauch und Minze, 1 gehackte Knoblauchzehe, Salz und Pfeffer zusammenrühren.
Für das Erdnussdressing 3 EL Erdnussmus, 1 EL Sojasoße, 1EL Zitronensaft, 3 EL Wasser, ½ TL Chilipulver, Salz und Pfeffer zusammenrühren.
Dann mal ran ans Befüllen. Habt ihr auch eure Lieblings-Falafelrezepte? Wir würden uns über eure Ideen freuen.