Mein gegensätzlicher März


Ich grüble schon seit Tagen darüber, welchen Beitrag ich als nächstes auf den Blog stelle. Was brennt mir auf der Seele und was könnte euch interessiere? So tippten meine Finger zwar viele Wörter in den Laptop, doch veröffentlichen wollte ich keine davon.

Ich stöbere durch meine Fotos auf der Suche nach einer Inspiration und da kommt mir die Idee: Ich möchte gern meinen März mit euch teilen. Mein März, der sich so gegensätzlich wie das Wetter angefühlt hat und dessen Sonnenstrahlen auch die dunklen Momente erwärmten.

Dunkel und hell: Auf meinen Bildern zeigt sich der März mal dunkel, mal hell. Mal musste wir die Augen fest zusammenkneifen, da uns die Sonne so blendete, mal mussten unsere Lampen fast den ganzen Tag die Wohnung ausleuchten. Wie in jedem Jahr staune ich auch in diesem Frühling über das Erwachen der Natur, über all die Blüten und Knospen, die sich langsam öffnen; die eine dunkle, graue Welt eine helle und farbenfrohe Schönheit verwandeln.

Laut und leise: Kinder haben Stimmen und wollen gehört werden. Somit war mein März oft laut. Es wurde so laut wie möglich gesungen, gelacht, gestritten, um Hilfe gebeten, Hunger geäußert, neue Idee vorgestellt, Musik gehört und getobt. Umso wohltuender empfand ich meine Auszeit auf dem PastorenpartnerInnen-Wochenende, in dem ich in die Grundlagen der Achtsamkeit eingeführt wurde. Seit viereinhalb Jahren war ich das erste Mal über Nacht von meinen Kindern getrennt und ich merkte, wie meine Kraftreserven langsam aufluden. Mein Mann schlug sich dafür die Nacht um die Ohren (da unsere Tochter nur schwierig ohne ihre Mama in den Schlaf fand) und ich durfte einmal nur auf mich und meine Bedürfnisse achten – die Stille genießen

Alt und neu: Der März war ein Monat der Begegnungen. Wir trafen uns an einigen Tagen mit Menschen, die wir schon ewig kennen und knüpften zu anderen Zeiten weiter an neuen Freundschaften. Wir sahen unsere Familien und rutschten mit ihnen im Affenzahn die Rutschen im Indoorspielplatz hinunter, oder schauten den Kindern beim Spielen im Garten und auf dem Spielplatz zu. Studienfreunde fuhren fünf Stunden von ihrem Zuhause zu uns, um mit uns ein Wochenende zu verbringen. Ich genoss unsere Vertrautheit, Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse und die Chance, echt sein zu können – wie schön sind „alte“ Beziehungen. Doch hatten wir auch Zeit, neue Beziehungen zu bauen. Wir trafen uns mit Menschen aus unserem neuen Umfeld; stellten Fragen, hörten zu und sahen hin. Auch nach diesen Begegnungen empfand ich tiefe Dankbarkeit für diese Menschen, die uns ihre Herzen und Wohnungen öffneten.

Süß und herzhaft: Ende März schleckten wir das erste Eisdielen-Eis des Jahres 2019. Mein Cookies-Eis schmeckte vorzüglich und weckte Kindheitserinnerungen (damals wählte ich jedoch meist Zitrone oder Vanillie). Bei den Pfadfindern (zu denen wir seit dem Umzug gehören) genossen wir deftige Gerichte, wie Soljanka, Kartoffelsalat und eine Nudelpfanne. Bin ich froh, dass wir süß und herzhaft, salzig und sauer schmecken können. Liegt der Gewinn nicht auch hier in der Vielfalt und im Gegensatz?

Letztens las ich einen Instagram-Post von a lovely journey, in dem es darum ging, dass wir uns in unserem Leben ständig danach sehnen, glücklich zu sein und Glück zu empfinden. Dass wir unseren Kinder jedoch auch vermitteln sollten, dass das Leben aus mehr als nur Glück besteht. Dass wir ihnen Ganzheitlichkeit vorleben sollten. Mein März war nicht nur glücklich, er war manchmal auch schwer und genau diese Mischung war so gut an ihm.

Schreibt mir gern etwas von eurem März. Habt ihr ihn auch so gegensätzlich erlebt?



5 Kommentare

  1. Wir fanden das Wochenende bei euch auch wunderschön und wertvoll und wir vermissen die gemeinsamen Zeiten in Friedensau wo wir nur 5 Minuten voneinander entfernt gewohnt haben…

    • Manuela Hübler

      Es ist ein Geschenk, euch in unserem Leben zu wissen… Es stimmt, Friedensau war wirklich eine besondere Zeit.

  2. Oh ja, auch mein März hatte echte Tief-, aber auch wunderbare Hochphasen (vor allem dann, wenn Gott mit seiner Hoffnung wieder mein Herz erfüllt hat).
    Da passt die Sonnen-Allegorie perfekt dazu 🙂

    • Manuela Hübler

      Wie gut, dass wir nicht allein durch die Hochs und Tiefs unseres Alltags gehen!

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