Milchalternativen ganz leicht selber machen


Ich kann mich noch ganz genau an den Geschmack erinnern, als ich zum ersten mal einen Kakao mit pflanzlicher Milch getrunken habe. Damals, als ich frisch nach Potsdam gezogen war und ihn mir auf dem Heimweg durch den Park in einem kleinen Bioladen holte. Ich fand es irgendwie großartig. Muss ja so sein, denn warum sonst erinnere ich mich noch heute an den Geschmack eines Kakaos =) Eigentlich habe ich eine ziemlich lange Zeit immer gerne Kuhmilch getrunken, bis ich mehr darüber nachgedacht und mich informiert habe, was dahinter steckt und ob es mir und meiner Umwelt wirklich gut tut.

Versteht mich nicht falsch, ich möchte jetzt nicht so mit erhobenem Zeigefinger kommen und ich bin da alles andere als perfekt. Auch ich gehe jedes mal im Sommerurlaub zum Milchbauern, um die Ecke und koste ein Glas frische Milch. Aber seit einigen Jahren ist Milch für mich nicht mehr das weiße tolle Zeug aus der hübschen Glasflasche, das von den schönen Kühen von der grünen Weide kommt. Es gibt für mich viele Gründe, warum ich keine Milch mehr trinken möchte. Zum einen finde ich es extrem merkwürdig, dass ich die Milch, die natürlicherweise für die kleinen heranwachsenden Kälbchen ist, für mich beansprucht habe. Die kleinen Kälbchen werden nach ihrer Geburt von ihren Müttern getrennt, nur damit ich ihre Milch trinken darf. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie traurig es sich anhört, wenn Mutterkühe nach ihren Kälbchen rufen. Zum anderen ist Milch keineswegs so gesund und kann sogar Krankheiten bedingen. Milch regt Entzündungsprozesse im Körper an, kann Diabetes hervorrufen und vorhandene Hormone in der Milch können sogar das Wachstum von Krebszellen fördern. Das haben schon sehr viele Studien bewiesen. Außerdem möchte ich keinesfalls Massentierhaltung unterstützen, in der Kühe als Milchmaschinen ausgenutzt werden. Die Tiere bekommen Hormone und viele andere Dinge gespritzt, leiden unter dem Druck ihrer viel zu großen Euter.

Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt: es gibt unglaublich viele Berichte, Beiträge und Videos im Netz oder fragt einfach mal die Menschen um euch herum, wie sie zu diesem Thema stehen. Man spürt, dass in der Gesellschaft ein Umdenken statt findet. Kanada möchte Milch sogar ganz aus der Ernährungspyramide herausnehmen.

Auf dem Markt gibt es schon so viele Alternativen zu Milchprodukten und generell zu Kuhmilch. Pflanzenmilch gibt es heute schon in jedem Supermarkt, von den unterschiedlichsten Firmen, gesüßt und ungesüßt. Diese Alternativen sind oft viel leckerer und vor allem Nussmilch hat es mir angetan. So eine im Porridge ist echt der Wahnsinn! Aber leider ist das ganze immer noch mit ziemlich viel Verpackungsmüll verbunden und zudem ist Nussmilch häufig doch ziemlich teuer. Aber das ganze kann man auch ganz einfach selber machen. Ich liebe es, Dinge selber zu machen und hier spart es nicht nur Geld, sondern vor allem auch Verpackungsmüll.

Ich habe Haselnuss- und Hafermilch selber gemacht und hier das super einfache Rezept für deinen selbst gemachten Pflanzendrink:

Du brauchst dafür:

  • 1 Tasse mit Haselnüssen (andere Nüsse gehen auch) oder 1 Tasse Haferflocken (auch andere Getreideflocken eignen sich)
  • 3 Tassen Wasser
  • 2 bis 3 Datteln, wer mag, etwas Zimt
  • ein Sieb, einen Mixer oder Pürrierstab, Schüsseln
  • einen Nussmilchbeutel oder einfach einen anderen feinen Beutel (ich benutze einfach eins meiner Obst-/Gemüsenetze)
Zutaten für die Haselnussmilch
Zutaten für die Hafermilch

Und so wird’s gemacht:

  1. Einweichen: die Haferflocken müssen nur eine halbe Stunde in Wasser eingeweicht werden, die Haselnüsse dagegen über Nacht
  2. Danach gründlich in einem Sieb mit Wasser abspülen, sonst wird die Milch schleimig. Besonders bei Haferflocken sehr gründlich spülen!
  3. Nun die Haferflocken oder Haselnüsse mit den 3 Tassen Wasser, den Datteln und dem Zimt in einen Mixer geben und auf höchster Stufe zerkleinern.
  4. Dann durch das Tuch gießen, sodass alles Stückchen aufgefangen werden und ihr eine feine Milch erhaltet.
  5. In Flaschen abfüllen und schon ist sie fertig. Ihr könnt sie nun sofort verwenden oder auch im Kühlschrank ein paar Tage lagern. Wem sie noch zu konzentriert ist, der kann sie gern noch mit Wasser etwas strecken.

Wofür ich meine Milch am liebsten nehme: im Müsli oder Porridge, für Bananenmilch und zum Backen.

Aber was wird eigentlich mit den Nuss- oder Haferresten? Auf keinen Fall wegwerfen. Entweder mischst du das feine Zeug einfach in dein Müsli mit rein, oder aber du machst daraus ein leckeres Brot oder Bananenbrot. Hier findet ihr das Rezept fürs Bananenbrot:

Du brauchst dafür:

  • 2 EL geschrotete Leinsamen
  • die Reste von der Nuss-/Hafermilch
  • zusätzlich 1 Tasse Haferflocken/gemahlenen Nüsse
  • 140g Dinkelmehl
  • 2 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 100 ml Pflanzenmilch
  • 6 EL Ahornsirup
  • 1 TL Zimt
  • 1 EL Apfelessig
  • 3 große zerdrückte Bananen und eine als Verzierung oben drauf

Und so wird’s gemacht:

  1. Die Leinsamen mit etwas Wasser einweichen.
  2. Den Backofen auf 175° C vorheizen
  3. Alle Zutaten miteinander vermengen.
  4. Den Teig in eine Kastenform (eingefettet oder mit Backpapier) geben und im Ofen ca. 60 Minuten backen.
  5. Das Bananenbrot aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und dann genießen =)

Jeder Kauf ist ein Wahlzettel. Also wie wär’s denn mal damit, beim nächsten Einkauf zur Milchalternative zu greifen oder einfach sie selber zu machen. Jeder Schritt zählt und ihr werdet sehen, es schont den Geldbeutel und macht eine Menge Freude.


4 Kommentare

  1. Heike Fischer

    Doreen, kann man denn alkes in den Thermomix geben und dann solange schrettern, bis es Milch ist? Oder gibt es schlechte Erfahrungen damit?
    LG
    Heike

    • Doreen Dombrowe

      Hallo Heike,
      also mit dem Thermomix habe ich leider noch keine Erfahrungen sammeln können. Das wäre ja mal sehr spannend.
      Es wird wohl auch da so sein, dass man einen feinen Pflanzendrink erst bekommt, wenn man das Ganze nach dem Mixen nochmal durch ein Tuch oder einen Beutel filtert, ansonsten ähnelt es von der Konsistenz eher einem Smoothie.
      Und auch nochmal hier als Anmerkung: bei Hafermilch die Haferflocken nach dem Einweichen unbedingt gut abspülen, sonst wird die Milch eher schleimig.
      Liebe Grüße
      Doreen

  2. Vielen Dank für diesen schönen Artikel!
    Ich hab mich bisher nie so getraut die Milch selbst zu machen, es hat mich aber immer gereizt.
    Nach deinem Artikrl bin ich jetht sehr neugierig und werds ausprobieren?

    LG

    • Doreen Dombrowe

      Oh das freut mich aber =)
      Ich hab mich auch eine ganze Weile davor gedrückt, weil ich dachte, dass es bestimmt nicht so gut schmecken wird.
      Aber dann hab ich es einfach mal gemacht und war echt überrascht. Besonders die Haselnussmilch schmeckt fantastisch.
      Liebe Grüße

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