Rhabarber – und das Gefühl von Sommer


Die Sonne scheint. Ich laufe barfuß in den Garten, spüre das Gras zwischen meinen Zehen. Wie herrlich warm doch diese letzten Tage waren. Ostern liegt hinter uns, Zeit mit der Familie und mit Freunden. Ich spüre nun schon dieses Gefühl von Sommer, vom puren pulsierenden Leben. Draußen sein und im Garten etwas schaffen, tut mir so unglaublich gut. Da atmet meine Seele auf und mein Körper tankt Energie.

Dank meinem Opa sprießt bei uns im Garten gerade der Rhabarber (ich muss immer mehrmals überlegen, wenn ich dieses Wort schreibe). Den ganzen Frühling hindurch hat er ihn schon gepflegt und nun hab ich es endlich ein wenig Zeit gefunden, um etwas daraus zu machen. Wie gut! Denn sobald ich mich über den Rhabarber beugte und mir einige Stiele nahm, kam mir der Duft vom Sommer in die Nase. Warum für mich Rhabarbar nach Sommer riecht? Nun, vielleicht, weil wir damals an heißen Sommertagen oft kaltes Rhabarberkompott mit Eis verputzten und sich dieser Duft einfach in meinem Gedächtnis festgesetzt hat. Herrlich.

Ich liebe es, ganz frische Zutaten aus dem Garten zu etwas Leckerem zu verarbeiten und damit anderen eine kleine Freude zu machen. Dabei feiere ich das Leben mit all seinen kleinen Glücksmomenten. Dieses kleine Gefühl vom Sommer habe ich nun hier in zwei Rezepten festgehalten:

Rhabarbersaft

Rhabarbersaft geht ganz einfach selbst zu machen. Die Farbe und das Aroma können dabei varrieren. Die Rotfärbung hängt dabei von der Rötung der Stängel ab.

Du brauchst für etwa 1 Liter Saft:

  • 1 kg Rhabarberstangen
  • 400g Rohrzucker
  • 600 ml Wasser

Und so wird´s gemacht:

  1. Den Rhabarber putzen und in kleinere Stückchen schneiden.
  2. Dann zusammen mit dem Wasser in einem Topf für etwa 20 Minuten weich kochen.
  3. Durch einen Sieb geben und dabei den Saft auffangen. Wer den Saft ganz fein und fast klar haben möchte, kann das ganze durch ein Tuch abgießen und den Saft auspressen.
  4. Den gefilterten Saft nochmals in den Topf geben und den Zucker hinzufügen. Solange auf dem Herd rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
  5. Wer den Saft haltbar machen möchte, kann ihn so kurz aufgekochen und in heiß ausgespülte Flaschen füllen und versiegeln.

Da der Saft für uns recht süß ist, mischen wir ihn mit Wasser. Mit etwas Sprudelwasser und ein paar Blättern frischer Minze ist so schnell ein erfrischender Drink gezaubert.

Einfache Rhabarbertarte

Du brauchst dafür:

  • für den Teig:
  • 300 g Mehl
  • 100g Rohrzucker
  • 2 TL Backpulver
  • 100 g Butter (oder pflanzliche Alternative)
  • 1 Ei
  • etwas Vanille und Salz

Und so wird´s gemacht:

  • für den Belag:
  • 500 g Rhabarberstangen
  • 2 EL Speisestärke
  • 2 EL Rohrzucker
  1. Alle Zutaten für den Teig mischen und zu einem krümeligen Teig kneten. Dann ab damit in den Kühlschrank, für mindestens eine halbe Stunde.
  2. Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen.
  3. Die Rhabarberstangen waschen und in Rautenstückchen schneiden. Die eine Hälfte schräg nach links und die andere schräg nach rechts, damit sie später zu dem Muster gelegt werden können. Wem das zu kompliziert ist, kann die Rhabarberstangen auch einfach in kleine Stückchen schneiden.
  4. Dann die Stückchen in zwei unterscheidlichen Schüsseln mit je einem Löffel Speisestärke und Zucker mixen.
  5. Den Teig aus dem Kühlschrank holen und in eine gefettete Tarteform verteilen. Darauf nun die Rhabarberrauten anordenen.
  6. Im Ofen etwa 30 bis 40 Minuten backen.
  7. Warm serviert schmeckt es hervorragend mit etwas Eis oder Vanille-Soße.

Vielleicht probiert ihr ja auch mal was mit Rhabarber. Ob Streuselkuchen, Käsekuchen oder einfach nur ein schnelles Kompott. Es macht so viel Freude, natürliche und saisonale Zutaten aus dem Garten zu verwenden.



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